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1924

1924

Es war 1924, als Hubert Tempelmann sen. sen. in Dorsten eine Großhandlung für Lebensmittel gründete.
Dem damaligen Zeitgeist entsprechend, gab es sogenannte „Kolonialwarenläden“, die Produkte u.a. auch aus Übersee, ursprünglich vor dem 1. Weltkrieg aus den deutschen Kolonien, anboten. So kam erstmals auch die breite Bevölkerungsschicht in den Genuss insbesondere von Südfrüchten.
Hubert Tempelmann sen. sen. machte es sich zur Aufgabe, die im Umkreis von ca. 60 km liegenden Einzelhandelsunternehmen zu beliefern.
Zum Sortiment gehörte alles was damals benötigt wurde: Schuhcreme, Schnürsenkel, Aufnehmer, Bürsten aber auch insbesondere Lebensmittel wie z.B. Bananen, Apfelsinen und ein besonderes Luxusgut, der Kaffee. Hieraus sollte sich später einmal die Hauptpassion der Familie entwickeln, die Kaffeerösterei.
30 Jahre führte Hubert Tempelmann sen. sen mit Erfolg sein Geschäft. Er führte es durch die Wirren der Inflation, des 2. Weltkriegs und durch die Aufbaujahre der Nachkriegsära bis 1963.

1963

1963

Als er letztendlich 1963 vollends übernahm, hatte er sich neuen Herausforderungen zu stellen. Aus den sogenannten „Kolonialwarenläden“ des Volksmundes hatten sich inzwischen die „Tante-Emma-Läden“ entwickelt, die jedoch den Anforderungen der Zeit nicht mehr gewachsen waren. Nach und nach entwickelten sich die heute allseits bekannten großen Lebensmittel- bzw. Verbrauchermarktketten. So setzte spätestens Anfang der 70er Jahre das große „Tante-Emma“-Sterben ein und die Absatzbasis des Geschäfts brach nach und nach weg. Es galt sich zu konzentrieren und so wurde 1974 aus dem allumfassenden Vollsortimentsgroßhändler die Kaffeerösterei mit neuem Firmensitz und neuem Produktionsgebäude auf der Pliesterbecker Straße.
Anzumerken bleibt, dass Hubert Tempelmann sen. den Umbruch der Supermarktbranche mit Hilfe seiner Weitsicht selbst aktiv mitgestaltet hat, indem er bereits in den 60er Jahren große Verbrauchermärkte erstellte und diese an große Ketten wie Coop, Edeka und Spar vermietete.

1984

1984

In den 70er – und 80er Jahren setzte auch ein Konzentrationsprozess bei den Kaffeeröstereien ein. Aus einst mehreren 100 kleinen Kaffeeröstereien wurden einige Dutzend. Gegen diesen Trend übernahm Hubert Tempelmann 1984 die Kaffeerösterei und trieb deren Entwicklung voran. Es galt sich den neuen Marktanforderungen anzupassen.
Durch den Konzentrationsprozess in der Lebensmittellandschaft und die damit entstehende Nachfragemacht, gab es auf der Anbieterseite nur noch Platz für einige wenige Markenartikelhersteller wie Jacobs, Melitta, Dallmayr usw. Durch das gleichzeitige Aufkommen der Discounter entstand jedoch auch ein Bedarf jenseits der Marke, sodass in Folge der Markt zweigeteilt war. So führte der Lebensmittelhandel neben den bekannten Markenartikeln in der Regel seine Hausmarke zu Discountpreisen.
Durch eine konsequente Ausrichtung auf Haus- und Handelsmarken konnte man sich etablieren und gilt heute als ein „Global Player“ am Markt.
Die dazu notwendige kosteneffiziente „Lean Production“ gepaart mit einer ökologischen Grundausrichtung des Firmeninhabers führte dazu, dass bereits 1990 Biokaffees in das Sortiment aufgenommen wurden und dieser mit viel Überzeugungskraft gegen anfängliche Widerstände des Handels als einer der ersten bundesweit im deutschen Lebensmittelhandel platziert werden konnte.

Heute

Heute

Ökonomie und Ökologie nicht als Gegensatz betrachtend ist Tempelmann Kaffee heute nicht nur zu einem der noch wenigen großen Handelsmarkenproduzenten geworden, sondern auch zu einem führenden Anbieter von ethischen und biologischen Kaffees. Dort, wo einst in Hand abgepackt wurde, stehen heute modernste Verpackungsmaschinen, die eine kosteneffiziente Produktion ermöglichen und das unter ökologischen Gesichtspunkten wie der Nutzung von Photovoltaikstrom, dem Zukauf von Naturstrom, Dachbegrünung, Verzicht auf überflüssige Verpackungen usw..
Die über zwei Jahrzehnte erkämpften kleineren und größeren ökologischen und ökonomischen Erfolge sollen Ansporn für die Zukunft sein.